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wer ist Lydia Kadoun, werden jetzt einige von Euch wohl fragen, ich nehm Euch ein bissl mit in die Vergangenheit des Vereins.
Damals, in der guten alten Zeit, als es noch keinen Flugplatzzwang in Österreich gab, da hatten wir schon eine Pilotin im Verein, die Harmer Leni, sie war unsere erste Segelflug Pilotin im Verein.
Dann kam die Christine, ich hoffe sie kommt heuer wieder zur Weihnachtsfeier, Christine war unsere erste Motorpilotin, damals wusste man glaub ich noch garnicht wie man Emanzipation schreibt, was ja auch in Wirklichkeit wurscht war (und ist), Christine hat diese Gleichberechtigung einfach gelebt, auch ohne Binnen-I, Christine war und ist Teil unserer Community, auch wenn sie heute nimmer fliegt, lernt sie doch kennen bei der Weihnachtsfeier.
Die dritte im Bund war dann die Lydia, so wie die beiden anderen auch, a fesche, emanzipierte Frau, und der Richard, ja, keine Ahnung wer's da wem angetan hat, jedenfalls wurde sie dann Frau Kadoun.
Ich durfte die Harmer Leni nimmer kennenlernen, aber die anderen beiden, die Lydia und die Christine, die hatten neben der Begeisterung für's Fliegen etwas gemeinsam, einen hellen, ganz aufgeschlossenen Charakter und Geist.
Wenn ich mich richtig erinnere, den Motorseglerschein hat sie damals gemacht, den MiM, den Motorsegler im Motorflug, den Großvater vom heutigen TMG auf den Segelfliegerschein drauf.
Und Verein wäre nicht Verein, wenn nicht unterschiedliche Interessen, Anschaungen, Sturschädeln, Strömungen und Zeitgeist aufeinandertreffen würden, so sind die beiden, die Lydia und der Richard leider aus dem Vereinsleben langsam wieder verschwunden.
Mich persönlich verbindet eine langjährige Freundschaft mit Lydia und Richard, ich war damals der Burli der dran war Fliegen zu lernen, Richard und Lydia haben mich oftmals nach einem anstrengenden Tag am Flugplatz mit dem Auto mit nach Hause genommen, s' war a bissal eng in dem Sunbeam, in der offenen Heckklappe ist mein Fahrrad gesteckt, hat zumindest zur Hälfte rausgeschaut, aber egal, wennst den ganzen Tag am Hangar mauerst, warst froh nimmer mit dem Fahrrad nach Hause fahren zu müssen.
Lydia und Richard sind dann ins Waldviertel gezogen, in ein beschauliches Dörfl, ich glaub sie waren dort sehr zufrieden und vermutlich auch recht glücklich, vorige Woche hat ihr Leben dann leider ein Ende gefunden.
Als Verein glaub ich können wir uns freuen und auch stolz drauf sein, Sie als Mitglied in unseren Reihen gehabt zu haben, und so sag ich hier als ihr Freund, p'fiat di Lydia .....
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