» Falkenwandern Teil 2a
Am nächsten Tag geht’s endlich nach Kärnten, kurzer Wettercheck, Großglockner Hochalpenstrasse ist zu, Lienz ist zu, also Route Mauterndorf, Mayerhofen, Hirt, Feldkirch am Ossiachersee, Nötsch, Ferlach, Klagenfurt und Wolfsberg, diese verspricht einen absolut geilen Flugtag, Wetter perfekt, Route einfach, naja, ein kleiner Verfranzer und ein Tal zu weit geflogen, uuuuhhh, Zeltweg MCTR, aber sonst sehr lässig. In Ferlach treff ich den Eric, „liabe Leit“, sehr gemütlicher Flugplatz, netter Anflug, einmal rund um Ferlach herum und dann rein in den Kopfbahnhof-Flugplatz Ferlach/Gleinach, bergauf gelandet, bergab gestartet. Ferlach ist der südlichste Flugplatz Österreichs, nach Hohenems im Westen, wieder ein Punkt auf der Bucket List erledigt - wobei, im Nachgang muss ich da was anmerken, Bucket List, klingt ein wenig wie "fire and forget", aber nein, alle Flugplätze auf der Reise waren nicht nur Punkte welche es abzuarbeiten galt, ich habe wie Eingangs schon erwähnt, soviele tolle Eindrücke mitgebracht, soviele lässige Menschen kennengelernt, das sind nicht nur Punkte auf einer Bucket List, ganz und garnet, das sind bleibende Eindrücke in einem Fliegerleben.
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Der Rennfalke mit seinen 80 Ps ist hier auf dieser Reise eindeutig mein Freund, Rollstrecken von wenigen Metern beim Landen und Starten sind auf einigen Flugplätzen hinter und vor mir liegend einfach notwendig, auch ein bissl Erfahrung welche ich aus den letzten 40 Jahren Fliegerleben mitbring, schadet vermutlich nicht.
Aber möglicherweise hätt ich den wichtigsten Punkt jetzt fast übersehen, das richtige Schuhwerk beim Fliegen anzuhaben, immens wichtig, farblich abgestimmte Falkenschuhe, welche nach der letzten Landung des Tages dann immer im Flugzeug übernachten durften (diese, das habt ihr sicherlich schon erraten, wären auch nicht für's Attersee tauglich gewesen) |
In Wolfsberg treff ich am späten Nachmittag ein, Fliegereinräumen steht an, na dann, anpacken und mithelfen, wie selbstverständlich verschwindet auch der Falke im doch recht dicht geschlichteten Hangar, danke Jungs….
Übernachtung in Wolfsberg, Thürnerwirt, klein nett, lässige Zimmer und diesmal gibt’s Abendessen für nur eine Person, ein Kärntner Kasnudel-Mixteller, sehr gut, ich muss ja zusammenessen um mir den Wettergott gewogen zu halten….
Am nächsten Morgen treff ich einen alten Bekannten, den Günther aus Fischbach, einen der wenigen Rollstuhlfahrer-Piloten Österreichs, ich kenn ihn schon ein paar Jahre aus meinen Urlauben mit Verena, Andrea und Peter im Dorfhotel Fasching, er ist mit seinen Grazer Freunden auf Fluglager in Wolfsberg, na wenn das kein Grund für ein Selfie ist ....
Nachdem ich am Vortag alle Kärntner Flugplätze abgeflogen habe, soll heute das Burgenland fallen, einfache Übung, lediglich zwei Plätze, Punitz und Pinkafeld, na da nehmen wir aber noch ein bissl was aus der Steiermark und Niederösterreich mit, Graz, Weiz, Fürstenfeld, Wr. Neustadt, Vöslau, Wien und Spitzerberg als Endpunkt der heutigen Reise.
Ich muss an der Karl, meinen Fluglehrer denken, GPS, sowas braucht keiner, nur mit Karte wird geflogen....., na viel Spaß, ich überleg noch vorm Abflug dem amerikanischen Verteidigungsministerium 50 Dollar zu schicken, dass die Satelliten heute ordentlich funktionieren, das südliche Burgenland eine navigatorische Wüste für mich, zudem sind mehrere Anflugverfahren abzufliegen, welche nicht nur aus einem langen Endanflug bestehen und wo von mir erwartet wird die Anrainerbeziehungen nicht zu belasten, last but not least, die Luftraumstruktur wär da ja auch noch ein Faktor ..... okay, auf die schnelle find ich keine Kontonummer von den Amis, s' wird scho guatgeh, wie der Wiener sagt...
Ja, ich weiß, in Wr.Neustadt war ich schon zigmal, aber im Laufe der Reise ist irgendwie ein Spaß draus geworden alle Flugplätze abzufliegen welche ich irgendwie erwisch, also auch Wr. Neustadt, Vöslau und Wien.
Wien ???? …..,
na das kann ja heiter werden, mit einem Falken „touch and go“ in Wien. Anruf am TWR, der kann nix versprechen, viel Verkehr, Anflüge 16, Abflüge 29 und der Falke will dazwischen über den Sektor Süd rein T/G fliegen und über Sektor East raus, wie gesagt, das kann ja heiter werden. Ich versprech widerspruchslos auch einen Rauswurf aus der CTR zu akzeptieren, mach einen Plan und flieg los. Heavy Traffic, der TWR redet ununterbrochen, also meinen „Süd rein und East raus Plan“ mit T/G verwirft der TWR ansatzlos, wenn T/G, dann auf der 29 und über Klosterneuburg raus, okay, kein Thema, Sprit hab ich genug, „accepted“. Als ich ihm dann noch versprech, auf der 29 landen zu können ohne die Piste 16/34 zu überfliegen, gibt’s ein „cleared for T/G 29, after T/G turn right and leave via Klosterneuburg“. Ich seh die Flugzeuge im Final 16 aufgefädelt, bleibe deutlich im Westen der Schwelle 29, Endanflugskurve, es ist ja für einen Flieger welcher mal grad 150 mtr. Groundrun braucht mehr als genug Piste vor mir, T/G, kaum weggekurvt von der 29, hör ich wie die Austrian xy ein „cleared takeoff 29“ bekommt.
Wow, i did it, der Falke war in LOWW, Flughafen Nummer 5 ist gefallen, fehlt nur noch Linz und alle öst. Flughäfen sind abgeflogen, vielen Dank nochmals an die TWR-Crew, das Bemühen um einen kleinen Falken im Getriebe von Schwechat war nicht selbstverständlich
Aufpassen um letztlich nicht noch eine Luftraumverletzung im Norden der CTR zu begehen, Flugplan auf Wien Info schließen und runter am Spitzerberg, einchecken im Hotel Hundsheim am Platz, bissl mit alten Bekannten geplaudert, gefuttert (wie immer brav zusammengegessen - Wetter), am Badeteich ein wenig relaxed bis es kühl wurde und ab in die Heia.
Morgen geht’s heim, dachte ich halt mal ...
Wen's noch immer interessiert, in den nächsten Tagen schreib ich weiter
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