FSV2000
Sonntag - Juli - 06.07.2025 - 12:31 Uhr
Falkenwandern 2b und Schluss ...
20-30 Knoten Wind, Frontdurchzug von Nordwest nach Südost, flieg ich jetzt gleich heim nach Stockerau und verwerf einen Teil meines Planes ?
Naja, der Flieger ist noch ein paar Tage reserviert, die Stunden bis zur nächsten Kontrolle kein Thema, also check ich die Verfügbarkeit von Betriebsleitern in Altlichtenwarth und Dobersberg, lässig überall wer da, Herbert kommt extra nach LOAR um mich landen zu lassen, cool, so flieg ich mal los,
Mist, der Tankdeckel, zigmale hab ich ihn geöffnet, getankt, verschlossen, rechecked.
Rechecked, ma, ich bin mir net sicher, ist der Tankdeckel drauf, seh ich nach hinten, No, keine Chance, Handybild vielleicht, auch keine Chance, wenn ich das Telefon aus dem Fenster halt und ein Bild mach - eh, Mann hast an Vogel ??
Also Platzrunde und nochmals gelandet, alles okay, jetzt aber auf nach Altlichtenwarth.
Bis Horn verlief ja alles soweit ereignislos, ein wenig dunkel wurde es vor mir, Frontaufzug, aber sonst alles okay, ab Horn bricht dann der Wind durch, 30 Knoten auf die Nase, hoffentlich fährt jetzt kein LKW aus einer der Ortschaften raus und überholt mich auf der Landstrasse, ich hab zeitweise grad mal 35 Knoten Groundspeed am GPS, ein langer Weg von Horn nach Dobersberg, aber wer wird schon schlapp machen, wenn der nördlichste Flugplatz Österreichs (somit das letzte, noch fehlende outermost Austrian Airfield auf meiner Reise) in greifbarer Nähe ist – noch immer kein LKW unter mir, bin ich froh nicht auf der Straße überholt zu werden.
Am Horizont wird’s heller, aber der Wind bleibt, also, den Falken hangariert, und für heute ist mal in Dobersberg Schluss. Essen mit den Dobersberger Kollegen und Dani bringt mich in die Liebnitzmühle, ein ganzer Nachmittag frei, cool, eingechecked, Dampfbad, Sauna und ein Liegestuhl an einem wahnsinns klassen Platzerl an der Thaya, prompt verschlaf ich dort eine Stunde um dann nochmals die Sauna aufzusuchen. Schulterscherzerl mit Spinat, Gemüse, Erdäpfel und Semmelkren, jawoi, sehr gut. (hab alles verputzt – Wetter !! - perfekte Ausrede für hungrig sein, wie fast immer)
Dani holt mich am Morgen ab und bringt mich zum Flugplatz, volltanken, zahlen, Wetter heute okay, naja, der Wind ist nach wie vor eher im 20-30 Knoten Bereich. Das Wald- und Mühlviertel ist heute ein Segelfliegerparadies, Thermik zum Abwinken, ein wenig schwierig zu fliegen, sehr turbulent, höhehalten, Speed nicht in den gelben Bereich kommen lassen, es bockt und beutelt wie verrückt.
Freistadt war nicht erreichbar, also leider keine Landung, es geht nach Linz für ein „touch and go“ mit Flugplan und weiter nach Wels. Naja, es „zaht si scho“ mit dem Falken bei 30 Knoten Westwind von Dobersberg nach Linz runter, aber, Belohnung, der letzte der österreichische Flughäfen ist jetzt auf einer Reise mit einem T/G bezwungen – Yeah…
Wels, Scharnstein, Hofkirchen, Linz Ost, Seitenstetten nach St. Georgen, dann plan ich noch wie ich heimkomm, möglicherweise Ottenschlag und Tulln ??
Nun der Reihe nach, in Linz Ost war Minimalbetrieb, die Segelflieger Schleppwinde war aufgebaut, der Windenfahrer Betriebsleiter, ein Segelflieger am östlichen Berghang unterwegs, es bockt wie deppert im Anflug direkt vom Süden rein. Der Segelflieger schaffts abzusaufen, und freut sich darüber, dass ich ihm das Flugzeug wieder zum Startpunkt schleppen helf und den Tragflächenhalter mach, logo, ich hab ja keinen Stress am letzten Tag des Ausfluges.
Nun, der Wind und die Dienstzeit verhindern die Landungen in Ottenschlag und Tulln, also nur mehr nach Hause fliegen.
Die Wachau wollte ich genau sehen, was ich dann im Laufe des Fluges bereut hab, ich hab mir jeweils den Bereich zum Fliegen ausgesucht in welchem die Turbulenz am geringsten war, in einer der Biegungen der Wachau hab ich den Bogen scheinbar verschlafen und Rums, puh, ich bin ja net wirklich empfindlich, aber hier ist's ordentlich turbulent.
Naja, letztlich war ich dann doch froh dass ich von St. Georgen „nur“ mehr nach Hause fliegen musste.
Nach 7 Tagen Reise war ich doch froh wieder zuhause zu sein, der Herr Falke darf noch ein wenig auslüften und die Falkenschuhe wieder bei mir im Schuhkastl übernachten (nur falls wer fragt warum die Haube noch offen ist... )
Wobei,
ein paar österreichische Plätze fehlen mir als Falkenwanderer, na mal schaun was 2025 noch bringt, vielleicht eine Falkenformation, es sind ein paar anspruchsvolle Destinationen (Ottenschlag, Freistadt, Eferding, Micheldorf) dabei, ein paar Stunden (Lienz, Reute) abzusitzen und offene Verfahren abzuchecken (Reute, LOXN), wie gesagt, schaumamal .....
Geschrieben von: Wolfgang Gockert