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Druckansicht » Reisebericht 12. 9. – 16. 9. 2022 Stockerau – Elsass

FSV2000


Freitag - September - 23.09.2022 - 14:43 Uhr

Reisebericht 12. 9. – 16. 9. 2022 Stockerau – Elsass

Bereits im Sommer 2022 haben wir (Verena und Walter) überlegt, wieder einen Ausflug zu unternehmen. Die Ziele reichten von Kroatien, Albanien, Griechenland, Italien bis nach Frankreich. Für eine Dauer von ca. 1 Woche haben wir uns für eine etwas entspanntere Tour über Deutschland ins Elsass und Rückflug über die Schweiz entschieden. Der Termin wurde fixiert, eine grobe Planung erstellt.
Das 1. Ziel war Rothenburg ob der Tauber in Deutschland, nicht im Direktflug sondern in mehreren Etappen, da wir ja abwechselnd Pic sein wollten. Montag, 12. 9. 22, bei gutem Wetter ging es zunächst nach Vilshofen, Walter flog diesen ersten Leg, nachdem er beim „Münzenwerfen“ gewann.


Direktanflug auf Piste 30, Abstellen neben der Donau, Fußmarsch in den Ort, Mittagessen und Entscheidung über den nächsten Leg, der uns nach Rothenburg bringen sollte. Ein kurzer Blick auf die Homepage, ein langes Gesicht folgte, Rothenburg am Montag geschlossen.
Na gut, es gibt ja noch andere Plätze, Speyer – schon fast an der Grenze zu Frankreich. Eine Zwischenflugplatz musste noch her. Schwäbisch Hall – um die Firma Würth finanziell mit unserer Landegebühr zu unterstützen – und dann auf nach Speyer.


Ein schöner Anflug links neben dem Rhein, rechts davon, quer über einen Stadtteil und das Flugzeugmuseum (fast direkt über die 747er) und gelandet auf Piste 16. Großer Flughafen mit wenig Betrieb. Fußmarsch mit Gepäck zum nahegelegenen Hotel einchecken. Am Abend entlang des Rheins in eine Wirtsstube mit Gartenbetrieb und danach auf einen „Absacker“ in eine Strandbar (Sandstrand und Liegestühle).
Der nächste Tag, 13. 9. 22 begann mit einer 3stündigen Besichtigung des „Technikmuseum Speyer“. Eine Unzahl an Flugzeugen, Oldtimern, Mopeds aus den 50igern und Traktoren sind in verschiedenen Hallen und Freigeländen zu besichtigen. Über Treppen geht’s hinauf zur 747 der Lufthansa und dann sogar über eine Rutschbahn wieder zum Boden. Auch das Transportflugzeug AN22 mit seinem unglaublichen Laderaum und ein U-Boot waren am Programm. Selbstverständlich besucht man in Speyer auch den Dom und bewundert die Bauweisen der vergangenen Jahrhunderte.
Anschließend flog Verena den nächsten Leg nach Freiburg EDTF, um dort zu tanken. Der Anflug auf Piste 34 ist interessant, da man direkt über die Stadt anfliegt. Wir möchten jedenfalls nicht in den Hochhäusern im Endanflug leben ……
Der nächste Leg führte uns nun endlich über die Grenze nach Frankreich, LFGC Strassburg Neuhof, eine 819 m lange Graspiste, Nordsüd ausgerichtet. Der Funkverkehr in der Luft war einfach, Straßburg Tower spricht Englisch mit einem entzückenden französischen Akzent. Für das Einfliegen in die Platzrunde hat Verena unicom Meldungen abgegeben, danach hörten wir noch einen anderen Piloten auf französisch reden. Walter fragte, ob er das eben Gesagte doch auch auf englisch wiederholen könne, die Antwort kam in perfektem Englisch: This is a only french speaking Airfield ……
Nun, so sind sie halt. Egal, Walter machte zum wiederholten Male eine wunderschöne Landung,
es standen 2 andere Maschinen in der Nähe des Flugplatzgebäudes, dort parkten wir und hatten anschließend das Glück, vom Betriebsleiter (er sprach deutsch) zur nächstgelegenen Straßenbahnstation mitgenommen zu werden.
Wir flanierten ein wenig durch die Stadt und hatten ein wunderbares Abendessen. Wir probierten beide zum ersten Mal Weinbergschnecken. Das Highlight des Abends war: wie isst man diese Schnecken? Es ging weniger um Geschmack, vielmehr wie hält man die Zange und bekommt das mickrige kleine Stückchen aus der Schale, wir erheiterten das Publikum rechts und links von unserem Tisch, die uns dann den Umgang mit Zange demonstrierten, dabei wurde natürlich viel gelacht.

Die booking.com Suche nach einem Hotel war frustrierend – Straßburg war nahezu ausgebucht. Nächtigungen unter € 300,- waren nicht zu finden. Der Ausweg war Kehl, eine kleine Stadt gleich über dem Rhein in Deutschland, wo wir ein einfaches nettes Gasthaus fanden. Man fährt dort mit der Straßenbahn von Frankreich nach Deutschland.
Da sich das Wetter zusehends verschlechterte, haben wir den ausführlichen Besuch von Straßburg gestrichen. Wir sind am Folgetag (Mi 14.9.) gleich zu Mittag nach Colmar LFGA geflogen. Der Controller verstand nicht ganz, dass wir aus LFGC kamen und wollte unbedingt einen Flugplan, war aber dann nach Klärung des Sachverhalts sehr nett.
Der Platz hat zwar eine 950 m lange Betonpiste, es gibt aber kaum Flugbewegungen. Nach der Versorgung unserer DYU nahm sich eine hübsche junge Frau im GAC uns an und erklärte uns den Weg mit dem Bus zum Zentrum. Die Fahrkarte um € 1,50 konnten wir in bar bezahlen. Eines möchte ich hier gleich betonen, wir benutzten kein einziges Mal ein Taxi, daher haben wir täglich mehr als 10.000 Schritte absolviert und haben etwas für unsere Fitness gemacht.
Kaum in Colmar Zentrum ausgestiegen, begann es ordentlich zu regnen. Es kühlte jedoch nicht viel ab, so setzen wir uns im Freien unter einen großen Schirm und Verena bekam endlich einen Flammkuchen mit Käse. Unsere nächste Unterkunft war eine kleine Wohnung sehr zentral, direkt in der Altstadt gelegen. Nachdem wir unsere Koffer dort abgestellt hatten, haben wir Colmar mit einer kleinen Eisenbahn (ähnlich Liliput-Bahn) kennengelernt. Colmar ist sicher eine der meistbesuchten Städte im Elsass, kleine enge Gassen mit wunderschönen Fachwerkhäusern, bunt angemalt, die Fensterläden verziert und geschmückt. Der Fluss Lauch vermittelt das Gefühl in Venedig zu sein, daher auch der Name Klein Venedig in einem Teil der Stadt.


Wir begannen jedoch schon an den nächsten Tag zu denken, an dem der Forecast nichts Gutes bringen wollte, jede Menge Überlegungen wurden angestellt, wo wir weiter hin können. Irgendwann kamen wir zum Entschluss, …… verschieben wir es eben auf morgen (wie aus „Vom Winde verweht“)
und genossen noch einen Schlummerdrink.
Am Donnerstag, 15. 9. 22. regnete es schon seit der Früh, wir baten die Vermieterin den Check-Out auf 13 Uhr zu verschieben. Auf der Suche nach den verschiedensten Flug-Wetter Anbietern im Internet entschieden wir uns einen Abflug am Nachmittag Richtung Stuttgart und Augsburg oder Nürnberg zu wagen. Davor mussten wir aber noch in ein großes Kaufhaus (Monoprix) mit einer Lebensmittelabteilung. Walter wollte unbedingt ein paar kg Fertiggerichte in Dosen von typischen französischen Enten- und Gansgerichten.
Nun mit schwerem Gepäck wieder mit dem Bus Nr. 7 zum Place de Liberté, an dem eine kleine Kopie von der Freiheitsstatue auf Liberty Island steht, die ja von dem berühmten Bildhauer Auguste Bartholdi erschaffen wurde, einer der bekanntesten Einwohner von Colmar.


Übrigens, die Statue of Liberty wurde im Oktober 1886 eingeweiht. Nach mehrmaligen Checks des Wetters und des Forecasts, entschlossen wir uns, Frankreich zu verlassen. Bei diesem Flug war Verena PIC und flog dann doch nicht nach Augsburg, sondern nach Nürnberg, da im Süden die Wolkenbasis bis 300ft herunter und mit schwerem Regen durchsetzt war. Verena hat wie üblich einen perfekten Anflug mit ebenso perfekter Landung auf dem Airport hingelegt.


Man hieß uns auch hier herzlichst willkommen, wie auch schon auf allen Plätzen davor, eine sehr schöne Geste, die wir auch in Stockerau verstärken möchte.
Nürnberg City hat uns nur kurz gesehen, ein Foto der Frauenkirche bestätigt, dass wir dort waren.


Auf die berühmten Nürnberger Rostbratwürste verzichteten wir und beendeten den Abend mit Sushi und Guinness Bier, um etwas internationales Flair zu tanken.
Freitag, 16. 9. 22, Frühstück in der Bahnhofs Bäckerei (unsere Unterkunft war wieder ein Appartment – daher kein Frühstück) und weiter zum Flughafen mit der U2. Die Kontrollen und das GAT in Nürnberg waren extrem nett und hilfsbereit. Dann selbiges Wetter wie am Vortag. Daher wieder das mühsame Wetter- Procedure (Briefing, Internet etc.)– wo stehen die tiefen Regenwolken, wie wandern sie weiter …..
Diesen Flug übernimmt wieder Walter, es war ein interessanter und sehr konzentrierter Flug. Daher ist die Anzahl der Fotos, die wir haben, nicht allzu groß, gleich nach dem Abheben konnte Verena noch das ehemalige Reichsparteitagsgebäude fotografieren.


Bei Regensburg vorbei, durch TMA Straubing, entlang Vilshofen bis Passau, ab dort entlang der Donau, durch TMA Linz und MTMA Tulln und auf der Piste 25 wieder gut gelandet.


Es war eine schöne, aufregende „Flug“ Reise, bei der Städtetourismus nicht im Vordergrund stand. Die Flüge waren unser Ziel – und das war gelungen.
Insgesamte Flugzeit: 8 Stunden 43 Minuten, verbrauchter Sprit: 266 lt Mogas (30,4 lt/std – wir haben brav geleant und ein gutes power-setting gewählt).

Verena und Walter



Geschrieben von: Wolfgang Gockert